7.Des Weihnachtshorrors siebter Teil- Beratungsgespräch mit Margrethe
- claudia_roman

- 17. Dez. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Nov. 2022

Autorin: Ich begrüße Sie, Frau Walther. Ich muss Ihnen zu beginn gestehen, dass es kein herkömmliches Interview wird. Es ist auch kein Interview im engeren Sinn, vielmehr ein Beratungsgespräch.
Margarethe: Hallo. Sie brauchen einen Rat? Ist das der Grund, warum sie so gehetzt schauen?
Autorin: Mich plagt ein Waig.
Margarethe: Ein Waig? Meinen Sie diese niedlichen Dinger, die einst Arkastas Kästchen geschmiedet haben? Aber die gibt es doch gar nicht.
Autorin: Ich wusste bis zur letzten Woche nicht einmal über die Existenz dieses Volkes. Und jetzt sitzt dieser Wicht ständig auf meiner Tastatur und verlangt von mir, dass ich komische Fragen beantworte. Die Letzte war besonders absurd.
Margarethe: Ich kenne sie nur aus Märchen. Garstige kleine Wesen, aber niedlich!
Autorin: Ich kann Ihnen versichern, über die Niedlichkeit kann ich locker hinwegsehen. Es geht mir gnadenlos auf die Nerven.
Margarethe: Was hat es denn getan?
Autorin: Es hat meine Website gehackt!
Margarethe: Nein!
Autorin: Doch! Und es hat meine Website-Adresse gemopst.
Margarethe: Das heißt, sie können nicht mehr auf ihre Inhalte zugreifen?
Autorin: Doch.
Margarethe: Und wo ist dann das Problem?
Autorin: Der Name der Adresse ist das Problem.
Margarethe: Helfen Sie mir, ich stehe auf dem Schlauch.
Autorin: Sie lässt sich jetzt nur über claudia-roman-wixsite.com aufrufen.
Margarethe: Na und?
Autorin: Aber das ist entsetzlich!
Margarethe: Ganz im Gegenteil. In dieser Adresse liegt eine überaus große Reichweite verborgen. Sie wissen doch wie gut sich Erotik verkauft. Sie könnten beispielsweise Britta Roman eine eigene Rubrik einrichten.
Autorin: Es geht mir nicht im geringsten um Erotik. Meine Themen sind Philosophie und Blut!
Margarethe: Das lässt sich alles wunderbar miteinander verbinden.
Autorin: Ich sehe das anders und wenn ich meine Adresse wieder haben möchte, muss ich diesem Waigs-Ding eine der blödesten Fragen beantworten, die mir jemals gestellt wurde. Es will wissen, wo es heißt.
Margarethe: Was ist denn das für ein Deutsch?
Autorin: Furchtbar, nicht wahr?
Margarethe: Nein, ganz und gar nicht. Die Frage verknüpft zwei Dinge miteinander, die wir im alltäglichen Gebrauch nicht in Verbindung bringen: Sie verlangt nach dem Ort, an dem eine Individuation stattfindet. Mit dieser Frage sollen zwei Informationen abgerufen werden. Einmal der Name und dann dort wo sich das Individuum mit diesem Namen befindet. Und durch die ungewöhnliche Grammatik der Äußerung hat es eines sehr sicher: Aufmerksamkeit.
Autorin: Hä?
Margarethe: Ich sehe schon, Ihnen fehlt der künstlerisch-kreative Zugang. Einfach mal die ausgetretenen Pfade verlassen und sich ins Unbekannte wagen! Dinge zusammenfügen, die der erste Blick nicht verbinden mag: Stahl und Federn, Pink und Rot oder hier, sehen Sie die Blümchen auf der Fensterbank? Sind die Übertöpfe nicht außergewöhnlich? Ich habe Rattenschädel in die richtige Form gefräst, sie imprägniert, bemalt und mit Strass verziert. Die Augen sind übrigens echt. Ich habe sie plastiniert.
Autorin: Nun, ich glaube nicht, dass man mir tatsächlich Kreativität absprechen kann. Schließlich habe ich mir den ganzen Kram hier ausgedacht. Doch verlassen wir die Meta-Ebene und kommen auf die Frage des Waig zurück.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Ort, an dem sein Name stattfindet, nachrangig ist und es in erster Linie darum geht, wie es heißt? Vielleicht hat es nur einen Sprachfehler?
Margarethe: Und wie wollen Sie an seinen Namen kommen?
Autorin: Ich dachte, Sie könnten mir da weiterhelfen. Schließlich sind Sie doch in Besitz des Kästchens.
Margarethe: Natürlich! Ich kann es Ihnen zwar geben, aber...
Autorin: Aber was?
Margarethe: Ich bin nicht sicher, wie es Ihnen weiterhelfen könnte.
Autorin: Na, ich habe dann zumindest einen Ort, an dem ich nachschauen kann.
Margarethe: Haben Sie denn das Lösungswort?
Autorin: Selbstverständlich.
Margarethe: Und den Schlüssel?
Autorin: Sollten Sie es vergessen haben, Margarethe: Ich bin die Autorin!





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