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Claudias Welt - Spiel 21, Teil 17 c): Die Entscheidung. (Nur über meine Leiche!)

  • Autorenbild: claudia_roman
    claudia_roman
  • 14. Nov. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Aug. 2023

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Wenn du das Spiel noch nicht begonnen hast, lasse dich vom Button zum


des Spiels geleiten.

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„Was habt ihr denn für einen Auftrag!“, fragt der Mann aus seinem Boot, der mittlerweile das Ufer erreicht hat, an dem ihr steht.


„Sei du mal kurz still! Wir müssen hier etwas ausdiskutieren!“, weißt ihn Gili zurecht.


„Worüber diskutiert ihr denn? Vielleicht kann ich dazu etwas beitragen.“


Du bemerkst den Hoffnungsfunken, der fast zaghaft in dir aufflackert. „Das ist wunderbar, dass du in diesem Augenblick bei uns angelegt hast“, sagst du. „So können wir dich fragen, ob du uns über den See fahren magst. Damit hätten wir auch schon die Diskussion beendet.“


„Die Diskussion ist erst beendet“, entgegnet Gili, „wenn ich sage, dass sie es ist.“

„Sei nicht so frech!“, wird sie von ihrem Großvater gerügt. „Ständig muss ich dich daran erinnern, dass du noch ein kleines Mädchen bist und kleine Mädchen nicht so eigensinnig zu sein haben!“ Dann richtet sich Nihaar an dich. „Ich keine Ahnung, worum es geht, aber mach gefälligst das, was meine Enkelin dir sagt!“


Ein versöhnlicher Ton klingt aus dem Boot: „Vielleicht sollte ich mich erst einmal vorstellen!“ Der Mann richtet seine Wirbelsäule etwas auf und legt seine Hand auf die Brust. „Ich bin Scharloop, vom Volke der Sen!“

„Ach, wie wunderbar ein Sen!“, ruft Haaluh begeistert aus und bringt seinen Haarschopf zum Wippen. „Du weißt bestimmt, wo die Ente ist.“

Scharloop schüttelt seinen Scheitel. Er trägt keinen Hut über seiner sorgfältig gestuften Kurzhaarfrisur und es sind paradoxerweise seine unauffälligen Gesichtszüge, die dir ins Auge springen. Seine Arme und Beine haben eine, für einen Durchschnittsmenschen übliche Länge und auch sonst gibt es keine Besonderheit in seinem Erscheinungsbild. „Enten gehören leider nicht in meinen Auftragsbereich. Aber um auf die Frage des Menschen einzugehen: Selbstverständlich könnte ich euch übersetzen, aber ihr solltet zuvor alle anderen Alternativen durchdacht haben.“

„Aber an diesem Punkt kommen wir nicht weiter!“, sagst du.

„Was gibt es denn für Alternativen?“, fragt Braal.

„Schwimmen!“, ruft Gili.

„Wir könnten auch um den See laufen“,wendet Nihaar ein.

„Oder wir bleiben einfach hier stehen“, brummelt Haaluh.


„Das ist doch schon mal eine ganze Menge Auswahl.“ Scharloops Stimme hat etwas Lehrerhaftes. „Und wenn ich ehrlich bin, klingen sie allemal bequemer, als mein Angebot euch über den See zu bringen. Vor allen Dingen kommt ihr so schneller ans Ziel.“

„Das kann nur ironisch gemeint sein“, hörst du dich selbst mit einem flehenden Unterton sagen.

„Nein, das ist durchaus ernst gemeint. Ich kann euch leider nicht direkt ans andere Ufer fahren. Ich habe noch etwas in der Zwischenwelt zu erledigen.“

„Aber das ist doch ganz vorzüglich!“, ruft Haaluh. Auch diesmal schwingt die Begeisterung unter seiner Haarpracht hervor. „Dort finden wir gewiss die Ente.“

„Dann lass uns einsteigen!“ Gili scheint den Enthusiasmus Haaluhs zu teilen.

„Das geht nicht!“, dämpft diese Erregung.

„Warum nicht?“, fragt Braal.

„Ich nehme die Scharluthe nicht mit.“

Deine Begleiter schauen an dir vorbei, dorthin, wo du die Scharluthe kichern hörst.

„Dann nehmen wir halt die Scharluthe nicht mit!“, sagt Haaluh.

„Die Scharluthe kommt mit!“, sagt Nihaar.

„Außerdem, wenn wir die Scharluthe hier lassen, hat der Mensch kein Herz mehr! Was sollen wir mit einem Menschen ohne Herz?“

„Dann lassen wir den Menschen halt auch hier!“

„Nein!“, rufst du und Gili im Chor.

„Ist mir egal!“, hörst du die Stimme des Sen aus dem Boot. Die Scharluthe kommt mir nicht ins Boot!“

„Dann bleiben wir alle hier!“

„Nein!“, ist die klare Ansage von Haaluh. Ich werde mit dem Boot in die Zwischenwelt fahren und die Ente finden.“

„Du weißt doch gar nicht, ob du dort überhaupt eine Ente ist. Geschweige denn DIE Ente!“, wettert Gili.

„Es ist mir egal, was du machst, Haaluh!“, sagt Nihaar. „Ein Mensch mit einer Scharluthe ist total selten. Die kommen mit.“

„Sollten wir nicht besser zusammenbleiben? Gerade, wenn wir in die Zwischenwelt reisen?“

„Das solltet ihr!“, bestätigt Scharloop den fragenden Las.

„Ist mir egal!“, entgegnet Nihaar und betont erneut: „Ein Mensch mit einer Scharluthe ist total selten. Die kommen mit.“

„Nein!“, ruft Haaluh! „Sie bleiben hier!“

„Nur über meine Leiche!“, schmettert der Ni dem Hars entgegen.

„Wie du willst!“, erwidert dieser, zieht ein Schwert unter seiner Haarpracht hervor und schlägt dem Großvater den Kopf ab. „Das war aber nicht nett!“, hörst du das fallende Haupt entgegnen, bevor es mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden schlägt und dem See entgegenrollt. Es strebt dem Uferrand entgegen und landet mit einem Platschen im Wasser, dass ihn einem sanften Rhythmus gegen den Rand des Sees schlägt, bevor es ihn langsam in die Tiefe zieht.

Fassungslos starrst du auf den leblosen Rumpf, der nun vor dir im Gras zusammengesunken daliegt.

Dann schaust du fassungslos auf Braal, der die Schultern hebt und fragt: „Und was machen wir jetzt?“

Und fassungslos betrachtest du Scharloop, der auch diese Frage des Las‘ beantworte: „Jetzt könnt ihr alle mitfahren. Jetzt habe ich genug Schwimmwesten für alle.“

„Seht ihr! Geht doch!“, hörst du wie aus weiter Ferne fassungslos die Worte von Haarluh und noch fassungsloser das, was aus Gilis Richtung ertönt: „Prima! Dann kann es ja losgehen!“ Und mit lähmender Fassungslosigkeit spürst du, wie sie deine Telleraugen auf die richtet und dir zuruft: „Was ist nun? Jetzt steig schon ein!“

Hinter dir kichert die Scharluthe und du ...


a) steigst wie an Fäden gezogen, fassungslos in das Boot.


b) stehst weiter fassungslos am Ufer und bist nicht in der Lage dich, zu bewegen.


Durch deine Fassungslosigkeit hindurch sind dir aber die Spielregeln weiterhin bekannt. Also, dann folge dem Link und verrate mir deine Wahl.



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