Claudias Welt - Spiel 21, Teil 12: Die geheimnisvolle Ente
- claudia_roman

- 7. Aug. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Aug. 2023
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Du beschließt, es noch einmal mit der Frage nach deinen Gefährten zu versuchen.
„So funktioniert das hier nicht!“, antwortet das Ding und es fügt ein wenig beleidigt hinzu: „Ich bin auch kein Ding, sondern Haaluh vom Volke der Hars.“
„Angenehm! Ich bin ...“
„Das ist nicht wichtig! Was wichtig ist, du bist keine Ente.“
„Das ist richtig“, bestätigst du Haaluhs Erkenntnis. „Aber warum sollte das wichtig sein?“
„Was ist das denn wieder für eine dumme Frage?“ Es ist dir nicht möglich, unter der Haarpracht des Hars seine Gesichtszüge zu interpretieren. Trotzdem bemerkst du in seiner Stimme eine fast schon beleidigte Betroffenheit.
„Es tut mir leid“, sagst du. „Aber ich verstehe einfach noch nicht, wie diese Welt funktioniert. Bei uns ist eine Ente einfach nur ein Vogel ohne irgendeine tiefere Bedeutung. Jedenfalls keine Bedeutung, die mir sofort ins Gedächtnis springt. Es gibt schon Vögel, die mit einer Symbolik verknüpft sind. Zum Beispiel steht ein Adler für eine majestätische Ungebundenheit, der Rabe wird oft mit dem Tod oder einer Seelenwanderung in Verbindung gebracht und der Schwan ist nicht nur ein Zeichen für erhabene Schönheit, sondern steht auch mit seiner weißen und schwarzen Gefiederung als Symbol der Grenzen deduktiver Logik.“
„Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Aber es gibt nichts Wichtigeres als die Ente zu suchen und zu finden.“ Und der Har fügte bedeutungsschwer hinzu: „Und du bist sie nicht.“
„Eigentlich“, so entgegnest du mit der Gewissheit, auf keine deiner Fragen eine vernünftige Antwort erwarten zu dürfen. „Eigentlich können wir uns zusammen tun. Ich suche auch jemanden. Einen Professor, der mir einen Hilferuf geschickt hat.“
„Ein Professor? Was ist das denn? Es klingt nicht nach einer Ente.“
„Dieser Professor ist definitiv keine Ente. Er ist eher so etwas wie ein weiser Mann. Sagt dir das etwas?“
„Und ob! Auch ich kenne einen weisen Mann! Glaube es oder nicht, ich habe bereits in Erwägung gezogen ihn aufzusuchen, um von ihm einen Hinweis zu erhalten.“
Du merkst, wie dich eine warme, fast schon euphorische Welle der Hoffnung überspült. Vielleicht handelt es sich bei dem weisen Mann, von dem Haaluh hier spricht, um den Güldendorf dieser Dimension.
„Das kann ich weder bestätigen, noch abstreiten“, reagiert der Har auf deine unausgesprochenen Worte. „Allerdings möchte ich dich bitten in Zukunft schwülstige Umschreibungen wie „euphorische Wellen der Hoffnung“, die dich „warm umspülen“ zu unterlassen. Sie nisten sich in meinem Kopf ein und blockieren meinen Gedankenfluss.“
Dieses Wesen kann also allen Anschein nach Gedanken lesen.
Da dich dieser Umstand jedoch weder beunruhigt, noch erstaunt, kannst du ihn ohne weitere Umschweife ignorieren und dich gleich dem richtigen Schluss zuwenden. „Dann sollten wir uns zusammen auf den Weg zu deinem weisen Mann begeben.“
„Das geht nicht!“
„Und warum nicht?“
„Der weise Mann befindet sich in der Zwischenwelt.“
„Dann lass uns dorthin gehen.“
„Dazu brauchen wir entweder einen Sen, den Turm oder einen Zustand kopfloser Erregung.“
„Na, dann rege ich mich halt auf.“
„Das geht nicht. Du bist schon zu lange hier. Du kannst dich nicht mehr aufregen.“
„Dann lass uns zum Turm gehen.“
„Das geht auch nicht.“
„Und wieso das wieder nicht?“
„Der ist verschwunden, oder siehst du hier irgendwo einen Turm.“
„Und was war das andere gleich?“
„Ein Sen!“
„Und was ist das?“
„Wer, nicht was ist das. Das ist ein Angehöriger des Volkes der Sen.“
„Und wo finden wir die?“
„Wieso wir? Ich suche nur die Ente und außerdem hast du zuerst nach jemand anderem verlangt.“
„Den Professor?“
„Nein, nach deinen drei Gefährten.“
„Ach, die sind nicht mehr wichtig. Ich will eigentlich nur wissen, wo der Professor ist.“
„Wie schade!“
„Warum jetzt?“
„Weil die dort vorne laufen.“
Und tatsächlich: Dort wo sich der Weg, der sich zwischen den Hügeln entlang schlängelt, siehst du deine drei Freunde, einer blauen Brücke entgegenlaufen. Gilli hüpft zwischen ihrem Großvater und dem La. Nihaar schleicht gebeugt neben seiner Enkelin und Braal, schwingt mit wellenförmigen Bewegungen über dem Boden. Seine Arme berühren dabei fast den Boden.
Nun stehst du wieder vor der Entscheidung:
a) Willst du dich weiter deinen Freunden anschließen?
b) Entschließt du dich, mit Haaluh zusammen einen Sen zu suchen, wo man auch immer einen finden mag?
Kehre wie gehabt zur Facebookseite zurück und drücke Daumen für a) und Herz für b).
Bild: Collage aus den Werken von Susanne Stöckli und Mabel Amber/ Pixabay




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