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Claudias Welt - Das Spiel 21, Teil 15: Klatsch!

  • Autorenbild: claudia_roman
    claudia_roman
  • 10. Okt. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Aug. 2023

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Collage aus den Bildern von Sathish kumar Periyasamy, Andrew Martin und Džoko Stach auf Pixabay



Du beschließt, deinem ersten Impuls nicht nachzugeben und trabst hinter der kleinen Gruppe her. Aus irgendeinem Grund hast du kein gutes Gefühl dabei, dich von deinen Begleitern trennen zu müssen. Abgesehen davon, dass du keine Ahnung hast, ob dich der kürzere und logischere Weg tatsächlich an dein Ziel bringst, weißt du nicht, ob dich überhaupt in dieser Welt irgendetwas an dein Ziel bringt. Die Welt hier ist für dich unbegreifbar und unberechenbar und in der Gruppe bist du zumindest nicht allein.


Nach einer erstaunlich kurzen Zeit baut sich die Felsenformation des Berges Haarst zu ihrer Linken vor ihnen auf. In der Tat zieht er sich mit einer erstaunlich glatten Oberfläche in den Himmel. Während du noch überlegst, ob und wie sich dieser Berg besteigen lässt, habt ihr ihn auch schon hinter euch gelassen.

Es verwundert dich dann doch ein wenig, wie schnell ihr vorangekommen seid, denn dieser Kieselstein hatte nicht unbedingt eine überschaubare Ausdehnung. Wenige Augenblicke später erreicht ihr eine Kreuzung.

„Und was machen wir jetzt?“, fragt Gili.

„Na, weitergehen“, schlägst du vor. „Da ist doch schon der Berg Loop.“ Du deutest auf eine Anhäufung von Steinen, die so angelegt ist, dass sie eine Art Netzstruktur bildet. Der Berg wirkt wie ein verbeultes Nudelsieb.

„So einfach ist das nicht!“, belehrt dich Haaluh. „Die Wahl muss äußerst gewissenhaft gefällt werden.“

„Was muss da gewählt werden? Wir wollen doch an dem Berg vorbei, oder nicht?“

„Aber siehst du nicht, dass es verschiedene Wege gibt?“ Die Frage stellte Braal und wieder einmal lag darin ein genervter Vorwurf.

Gili verschränkte die Arme vor ihre Brust. „Ganz genau! Wir können geradeaus dem Weg weiter folgen, wir können aber auch nach links gehen.“

Nihaar schaltet sich in das Gespräch: „Ich kann zwar nur ahnen, was der Mensch gesagt hat, aber es ist auch möglich durch den Berg durchzuwandern und ihn dann von der anderen Seite zu besteigen.“

Du merkst, wie deine Hand gegen die Stirn klatscht. Das ist die motorische Antwort deines Unbewussten auf diesen gequirlten Blödsinn, den du dir in der letzten Zeit anhören musstest. Es ist dir noch nicht einmal möglich zu widersprechen oder etwas Sinnvolles von dir zu geben. Dein Arm hebt sich automatisch und du siehst, wie deine Handfläche deinem Gesicht entgegenfliegt und ihre etwas feucht-kühle Oberfläche auf der warmen Haut über deinen Augen landet und der Arm sich dann willenlos wieder der Schwerkraft ergibt und locker an deine Seite zurück schwingt.

Sechs Augenpaare glotzen dich an und ein Haarschopf wankt aufgeregt auf und ab.

„Warum hast du das gemacht?“, fragt Braal.

„Es ist ein Zeichen!“, jubelt Nihaar. „Ich habe keine Ahnung wofür, aber es ist eindeutig ein Zeichen!“

Haaluh vermeint es zu wissen und er verkündet selbstbewusst: „Es bedeutet, wir sollen den rechten Weg einschlagen!“

„Nein!“ Du legst all deine Verzweiflung in deine Worte. „Wenn wir den rechten Weg einschlagen, entfernen wir uns von den Bergen. Das ist doch wohl logisch!“

„Ach, papperlapapp! Was logisch ist und was nicht, bestimmen immer noch wir!“

„Was sagt er? Ist es etwas Witziges?“

„Es ist nicht wichtig, was er sagt“, beantwortet Gili die Frage ihres Großvaters.

„Es ist mir egal, ob es wichtig ist. Ob es witzig ist, war die Frage.“

„Wer ist für die Abzweigung nach rechts?“ Braal klingt diesmal nicht mürrisch. Du meinst sogar, eine leicht freudige Erregung in seiner Stimme zu vernehmen.

Alle Anwesende, außer dir, strecken ihre Arme in die Höhe.


Diesmal entscheidest du dich, einfach keine Entscheidung zu treffen und trottest ohne weiteren Widerstand deinen Gefährten hinterher. Du bist fest entschlossen, dich über nichts mehr zu wundern. Es hat eh keinen Sinn.


Als du nach einer ganzen Weile einen Blick über deine Schulter riskierst, sind die Berge verschwunden, fast, als hätte es sie nie gegeben. Die Gruppe vor dir ist so abrupt stehen geblieben, dass du fast in Haaluh hineinläufst.

Vor dir erstreckt sich ein See.

„Der See Spieht!“, ruft Gili und hüpft von einem Bein aufs andere.

„Wie furchtbar!“, lamentiert Nihaar.

„Was machen wir jetzt?“, fragt Braal und schaut auf dich hinab.

Es ist nicht nur Braal, der dich ansieht, auch Nihaar und Gili haben ihre Blicke auf dich gerichtet und obwohl du es nicht erkennen kannst, bist du dir sicher, dass auch Haaluh dich erwartungsvoll anguckt.


Was sagst du?


a) Was schaut ihr so? Woher soll ich das wissen?


b)Na, wir gehen zurück und besteigen erst den Berg Loop, dann den Berg Haarst und dann kehren wir wieder hierher. Das ist doch wohl logisch.


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