Überraschungsfigureninterview – Mal sehen, was passiert.
- claudia_roman

- 6. Mai 2022
- 2 Min. Lesezeit
These der Woche: Eine Diät ist für viele gerade einmal zutiefst menschlich

Collage aus den Bilder von David Z und Pexels
auf Pixabay
Autorin: Kennst du dieses intuitive Schreiben?
Du setzt den Stift auf ein weißes Blatt Papier und lässt die Hand die Arbeit machen: Ohne nachzudenken, scheinbar ohne Absicht und völlig unzensiert, soll auf diese Weise vor deinen Augen ein Text entstehen. Ein Text, der unmittelbar aus deinem Unbewussten entspringt und sozusagen das Verbindungsglied zwischen deinem Selbst, also deiner Innerlichkeit und dem Außen in Form des Blattes ist. Diese Technik hat vielerlei Ziele: Man kann damit eine Schreibblockade überwinden, mit sich selbst auf einer tieferen Ebene in Kontakt kommen, unbewusste Fragen und Probleme sichtbar machen und sich vor Augen führen, wo die Rechtschreibung noch verbessert werden könnte.
Eigentlich eine ganz gute Idee. Wenn du es noch nicht versucht hast, rate ich dir, es einmal auszuprobieren. Stelle dir einen Wecker und schreibe einfach drauf los.
Ich habe schon viele positive Berichte darüber gehört.
Nun, bei mir funktioniert das nicht.
Ich habe keine Ahnung, warum ich mich nicht in den unbewussten Schreibmodus hineinfallen lassen kann. Immer wieder schieben sich „bessere Formulierungen“ in den Vordergrund, ständig verbessere ich die Orthographie, setze Kommas an die richtige Stelle und korriegiere die Zeitformen. Es ist, als ob sich mein Kopf weigert, die Kontrolle über die Wörter abzugeben.
Warum ich das alles schreibe?
Weil mein ursprünglicher Plan war, mich mit der These der Woche vor meinem Computer zu setzen und mich nur von meinen Gedanken leiten zu lassen. Da ich keinen Interviewpartner für diese Woche ausgelost habe, hätte ich mich ganz auf meine eigene Intuition konzentrieren können. Vielleicht, so war die Hoffnung, hätte sich dann ganz wie von selbst ein Interviewpartner dazugesellt. Möglicherweise sogar mehrere und, im besten Fall, die gesamte Figurenfamilie der Claudia Roman Trilogie.
Nun, was ich gerade merke ist, dass das intuitive Schreiben bei mir genausowenig funktioniert, wie das intuitive Essen. Intuitiv verlangt mein Körper halt nach Schokolade, Chips und Pizza und zwar ausschließlich nach Schokolade, Chips und Pizza. Dem kann ich natürlich nicht nachgeben. Es ist mir ein innerliches Bedürfnis mich gesund und ausgewogen zu ernähren, genau wie es mein Bedürfnis ist, Fehler, die mir während des Schreibprozesses bewusst werden, sofort zu korrigieren. Ich bin dann zwar nicht mit meinem Unterbewusten verbunden und benötige für den Text viel länger als geplant, aber ich fühle mich einfach wohler damit.
Claudia Roman: Und was genau hat das jetzt mit der These der Woche zu tun?
Autorin: Jetzt brauchst du auch nicht mehr aufzutauchen, Claudia!






Kommentare