Figureninterview: Wie Philipp eine Weltraumschlacht anzettelt und ob das mit Religion zu tun hat.
- claudia_roman

- 27. Aug. 2021
- 2 Min. Lesezeit
These der Woche: Religion ist menschlich ein fataler Fehler

Autorin: Hallo, Philipp! Damit hab ich ja nicht gerechnet. Die letzten Male bist du zu meinen Interviews nicht gekommen und ich dachte, das wird heute auch so sein.
Philipp: Meine Mama hat gesagt, ich soll kommen.
Autorin: Das ist schön. Ich hab mir ein Videospiel besorgt, mit dem ich die Zeit überbrückt hätte, wärst du nicht gekommen.
Philipp: Ist das ein Ballerspiel?
Autorin: Mehr ein Strategiespiel. Die Aufgabe besteht darin, eine intergalaktische Flotte aufzubauen und mit anderen Lebensformen in Kontakt zu kommen, ihre Kultur und ihre Sprache zu lernen und Handel mit ihnen zu treiben.
Philipp: Kann man da auch ballern?
Autorin: Klar, es gibt auch Feinde, die andere Werte und andere Interessen haben. Manchmal muss man mit denen Krieg führen. Das ist aber sehr teuer und kostet Punkte, die für das nächste Level fehlen. Außerdem ist es von Nachteil, weil es auf den Planeten Pflanzen, Edelsteine und andere Dinge zerstört, die man Handeln kann. Ganz zu schweigen, dass ich es interessanter finde, über die Kultur des Planeten besser bescheid zu wissen und gegebenenfalls diese Spezies als Verbündeten für andere Gefahren zu gewinnen. So gibt es Sonnenstürme oder Meteroitenfelder, die man besser mit einer Allianz von Gleichgesinnten überquert.
Philipp: Klingt ganz schon langweilig. Darf ich das Mal ausprobieren?
Autorin: Aber sicher. Hier ist die Steuerung. Die funktioniert...
Philipp: Kenne ich schon. Ist das mein Schiff? Das ist so klein, gibt es noch Bessere?
Autorin: Das ist ein Aufklärer. Damit beginnt man. Du hast nur einen begrenzten Munitionsvorrat, aber ein ausgezeichnetes Schutzschild. Der Auftrag ist, mit möglichst vielen Welten diplomatische Beziehungen aufzubauen und so an wertvolle Güter, bessere Technik und somit auch an bessere Waffen zu kommen. Wenn du willst, kannst du erst die Besatzung kennen lernen. Das ist total interessant, weil so unterschiedliche Kulturen an Bord sind. So kannst dann besser abschätzen, welches Crewmitglied für den Erstkontakt in den unterschiedlichen Welten am besten geeignet ist.
Philipp: Ist das die Steuerung für die Waffen?
Autorin: Das ist zwar die Steuerung für die Waffen, aber die brauchst du noch nicht. Siehst du den markierte Asteroid dort drüben? Die Markierung sagt dir, dass dort eine Zivilisation vorhanden ist, mit der du Kontakt aufnehmen kannst. Ich würde jetzt ein Aufklärungsshuttle hinunterschicken, um... Hey! Was machst du?
Philipp: Krass! Hast du gesehen, wie der Asteroid explodiert ist?
Autorin: Aber so funktioniert das Spiel doch gar nicht!
Philipp: Mir doch egal!
Autorin: Siehst du den markierten Mond dort drüben? In der Markierung kannst du lesen, dass dort ein Kriegsschiff losgeschickt wurde. Jetzt hast du Probleme mit den Verbündeten der Zivilisation, die du gerade vernichtet hast. Es ist nur ein Schiff, aber du bist nicht auf einen Kampf ausgerichtet und hast deine ganze Energie bei der Zerstörung des Asteroiden verschleudert. Jetzt kannst du nicht einmal mehr fliehen.
Warum hast du das denn nur gemacht?
Philipp: Hat mir der liebe Gott gesagt. Und der weiß ja wohl am besten, was richtig und was falsch ist. Wenn ich jetzt in dieser Weltraumschlacht sterben werde, dann habe ich mindestens vier weitere Leben. Also, alles nicht so schlimm.
Autorin: Ich kann mir nicht helfen, das klingt nach einer ziemlich billigen Ausrede.
Bild: GooKingSword/Pixabay






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