Figureninterview mit Loretta Nada
- claudia_roman

- 24. Jan. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Juli 2020

Mein heutiger Gast ist unsere Lieblingspsychopathin Loretta Nada.
Autorin: Hallo Loretta, schön dich zu sehen.
Loretta: Hallo Claudia, das höre ich selten.
A: Lass uns gleich mit einer Frage beginnen. Wie gefällt dir der Moral-o-mat und die Idee, mit den Videos der Facebookseite etwas mehr Sinn zu geben?
L: Den Moral-o-mat finde ich soweit in Ordnung. Ich hoffe aber, es gibt noch lustigere Zusammenstellungen als Falschgeld und Betrug.
Sinn hingegen finde ich öde. Es gibt so viele sinnlose Spiele, sinnlose Filme, sinnlose Fragen und sinnlose Morde. Selbst das Leben ist genaugenommen sinnlos. Ich finde das Sinnlose hat einen großen Unterhaltungswert. Würden wir nur noch der Vernunft folgen, wäre die Welt ein recht langweiliger Ort.
A: Also ich finde Sinn ganz sinnvoll.
L: War klar!
A: Aber da wir schon den Moral-o-mat angesprochen haben: Was sagst du zu dem aktuellen Katzenbild.
L: War nicht eine Philosophin dran?
A: Ich habe das Konzept geändert und schaue, was zu dem Thema am besten passt. Philosophinnen werden jedoch bei der Recherche beorzugt, denn es gibt leider nicht so viele.
L: Darüber kann ich ein Lied singen. Es gibt auch mehr männliche Serienmörder als weibliche. Ich hatte als kleines Mädchen kaum Vorbilder, die mich inspirierten. Ich musste mir alles selber beibringen. Die Gesellschaft hat auch hier einen hohen Nachholbedarf.
A: Na, darüber lässt sich sicher streiten.
Aber um jetzt nicht vom Thema abzukommen: Wie hältst du es mit dem Betrug, also dem Vorgaukeln falscher Tatsachen, um einem Vorteil zu erlangen? Wird er, wie in unserer Zufallsthese wirklich unterschätzt und was ist dabei durch die Blume gesprochen? Bist du auch der Meinung von Machiavelli, dass Betrug der Gewalt vorzuziehen ist?
L: Das sind aber viele Fragen. Zu dieser Zufallsthese möchte ich mich gar nicht so intensiv äußern. Es ist, wie du schon beschrieben hast ein Zufall, der irgendwelche Wörter aneinanderreiht. Theoretisch ließe sich auch so etwas bilden wie: „Das Glück ist streng genommen der Schlüssel zum Glück“. Das ist einfach Nonsens. Daraus etwas Intellektuelles zu zaubern ist reine Zeitverschwendung.
A: Und Machiavelli?
L: Dem möchte ich schärfstens Widersprechen. Betrug ist durch nichts zu entschuldigen. Ich hasse es angelogen und manipuliert zu werden. Was das angeht, bin ich unversöhnlich und nachtragend. Auch in meiner Kindheit habe ich mir nie Geschichten ausgedacht, um besser dazustehen oder Strafen zu vermeiden. Ich konnte mich auch nie verstellen. Wenn ein nettes Mädchen gebraucht wurde, habe ich meine Zwillingsschwester vorgeschickt.
A: Und das hat keiner gemerkt? Nicht einmal deine Mutter?
L: Cecilia und ich waren uns so ähnlich, dass unsere Mutter uns unterschiedliche Sachen anzogen, damit sie uns nicht verwechselt.
A: Aber war das denn nicht doch Betrug?
L: Cecilia hatte keine Probleme zu Lügen. Vielleicht ist das einfach in netten Leuten angelegt: Sie belügen ihre Mitmenschen mit ihrer Angepasstheit und irgendwie auch sich selbst. Ich schaffe das beim besten Willen nicht. Um ein Beispiel zu nennen: Ich kläre die Männer, mit denen ich ins Bett will, grundsätzlich darüber auf, dass es unklug ist, mich wütend zu machen oder mich zu langweilen. Ich sage ihnen, dass ich sie töten werde, wenn ich unzufrieden bin. Es soll keiner sagen, ich hätte ihn nicht gewarnt. Also für mich gilt ganz klar: Ich ziehe Gewalt dem Betrug vor.
A: Dankeschön Loretta für das nette Gespräch.
Wenn ich noch etwas fragen darf: Du hast dich wirklich hübsch gemacht heute. Gehst du noch aus?
L: Nicht wirklich. Ich bekomme gleich noch Besuch von einem meiner Ex-Freunde. Ich habe da noch eine Rechnung offen.
A: Dann wünsche ich dir noch einen schönen Abend.
L: Danke, den werde ich haben. Also: ICH werde ihn haben.






Kommentare