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Figureninterview - Mit Lena und Carla im See (Den See hab ich vergessen!)

  • Autorenbild: claudia_roman
    claudia_roman
  • 2. Juli 2021
  • 3 Min. Lesezeit

These der Woche: Verantwortung ist für viele gerade einmal ein großes Privileg



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Autorin: Hallo Lena, hallo Carla. Schön, dass euch dieses schwierige Thema nicht abgeschreckt habt und ihr trotzdem bereit seid, meine Fragen zu beantworten.


Lena: Worum geht es überhaupt?


Carla: Ich bin nur hier, weil es Kakao gibt.


Autorin: Die These der Woche lautet „Verantwortung ist für viele gerade einmal ein großes Privileg“. Wisst ihr, was das bedeuten könnte?


Lena: „Verantwortung“ habe ich schon mal gehört. Mein Papa sagt immer zu meiner Mama, dass sie zu wenig davon hat. Dieses andere Ding kenne ich nicht.


Autorin: Welches andere Ding?


Lena: Dieses andere Wort, das ich nicht kenne.


Autorin: Privileg?


Lena: Genau! Carla, was machst du?


Carla: Ich google gerade, was Verantwortung ist!

Gibt es auch Kekse zu dem Kakao?


Lena: Und was ist das?


Carla: Irgend so ein Erwachsenenmist. Hier steht, das ist, wenn man gut und richtig handelt und dabei bemüht ist, keinen Schaden anzurichten.


Lena: Und was ist dieser Priwiweg?


Carla: Hier steht, das ist, wenn man als erster etwas darf.


Autorin: Meint ihr, Verantwortung ist ein Privileg?


Lena: Ich hab schon wieder vergessen, was das ist.


Carla: Ich denke gerade noch über diesen Verantwortungsquatsch nach.


Lena: Also, unser Papa ist ja der Chef von der Polizei unserer Kuppelstadt und manchmal entscheidet er Sachen, von denen der Zentralcomputer nichts weiß.


Carla: Der Zentralcomputer ist der Chef der ganzen Stadt!


Lena: Das stimmt nicht! Ein Chef ist immer ein Mensch.


Carla: Quatsch! Ein Chef ist jemand, der bestimmt, was gemacht wird.


Lena: Papa sagt, ein Chef ist immer ein Mensch, weil ein Chef bestimmt, was gemacht wird und die Verantwortung übernimmt. Wenn was schief läuft, bekommt er den ganzen Ärger ab. Der Zentralcomputer bestimmt was gemacht wird, übernimmt aber keine Verantwortung.


Autorin: Du wolltest aber etwas anderes erzählen, Lena. Du sagtest, dein Papa fällt manchmal Entscheidungen, die nicht dem entsprechen, was der Zentralcomputer berechnet hat. Meinst du, er übernimmt da Verantwortung?


Lena: Klar! Es gibt ja Leute, die aus anderen Kuppelstädten fliehen, weil sie Dinge, sagen, die ihr Zentralcomputer für falsch hält. Die müssten dann in ihrer Stadt ins Gefängnis, obwohl sie sich vielleicht gar nicht irren. Mein Papa ist der Meinung, dass das nicht richtig ist und dass man diesen Menschen helfen muss.


Autorin: Und das sieht euer Zentralcomputer anders?


Lena: Ich weiß nicht. Mein Papa möchte das lieber nicht ausprobieren.


Autorin: Und du bist der Ansicht, er handelt verantwortungsvoll?


Lena: Er versucht, das richtige zu tun und einen Schaden von den Leuten abzuwenden.


Carla: Klasse, nicht! Für andere Leute tut er das, für seine Kinder aber nicht.


Autorin: Wie meinst du das?


Carla: Was unsere Mutter angeht, ist mein Vater ein alter Schisser!


Lena: Carla! Das sagt man nicht!


Carla: Doch, das sage ich! Er müsste uns vor dieser furchtbaren Frau beschützen, aber das macht er nicht. Er hat vor der Alten mehr Schiss als vor dem ZC.


Autorin: Meint ihr denn, dass es so etwas wie eine Rangfolge gibt, wie man verantwortlich handeln kann?


Carla: Hä?


Lena: Das hab ich auch nicht verstanden.


Autorin: Glaubt ihr, dass man in einer Situation das Recht hat, als erster verantwortlich zu handeln?


Lena: Ach so. Nee! Das sind doch zwei verschiedene Sachen, oder? Mein Papa sagt, die Verantwortung das Richtige zu tun hat jeder.


Carla: Ich weiß nicht. Unser Vater hat doch durch seinen Beruf ganz andere Möglichkeiten anderen zu helfen. Hat er da nicht dieses Prividingsbums Dinge zu tun, die er für richtig hält? Zu Hause, wenn mich unsere Mutter wieder in den Keller sperrt, hat er das nicht. Da ist er nur feige, dieser dumme Penner.


Autorin: Mensch! Ich danke Euch. Das war mit euch spannender, als ich dachte.


Carla: Und wo ist jetzt der Kakao?





Bild FotoshopTofs/pPixabay

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