Figureninterview: Mit Britta zu den inneren Planeten - Teil 3
- claudia_roman

- 25. Feb. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Heute: Die Venus

Bild: WikiImages/Pixabay
Autorin: Der nächste Planet, zu dem wir uns begeben, ist die Venus. Sie ist mit seinen 12100 km Durchmessern der drittkleinste Planet unseres Sonnensystems und unser direkter Nachbar. Im Gegensatz zu den meisten anderen Sonnentrabanten, dreht er sich nicht gegen, sondern im Urzeigersinn. Markant ist auch seine Atmosphäre. Während dem Merkur keine schützende Gashülle umgibt, ist die Venus umhüllt von einer Wolkenschicht, die keinen Blick auf seine Oberfläche zulässt. Sie ist dafür verantwortlich, dass der Planet die Energie der einfallenden Wärmestrahlung nicht wieder abgeben kann und ihn somit aufheizt. Die Oberfläche der Venus fällt im Durchschnitt nicht unter 410°C. Proteinbasiertes Leben ist dort aus diesem Grund nicht möglich.
Die Venus ist von der Erde aus als Abend- oder Morgenstern oft mit bloßem Auge sichtbar.
Die kleine Britta: Ich hab nichts verstanden. Aber diese Kugel mag ich. Sie sieht nicht so langweilig aus wie das Ding vom letzten Mal. Die Farbe ist schön und die Streifen.
Autorin: Du meinst die Wolkenbänder?
Die kleine Britta: Was für Bänder? Kann man in diese Kugel mal reingehen?
Autorin: Nein, das ist keine Kugelstadt, das ist ein Planet. Man könnte höchstens auf dem Planeten spazieren gehen, wenn er nicht so heiß wäre und sogar Metalle verdunsten kann. Aber einige Sonden haben es geschafft und interessante Daten und Fotos zur Erde senden können.
Die kleine Britta: Verstehe ich nicht. Was soll denn in der Kugel drin sein?
Autorin: Geschmolzenes Gestein und Metall.
Die kleine Britta: Bei uns schmilzt das Metall auch immer. Gibt es dort auch Arkastas Ruf und dann verändert sich alles?
Autorin: Nein, die Dinge bleiben die meiste Zeit so wie sie sind und verändern sich nur sehr, sehr langsam.
Die kleine Britta: Gibt es da Monster?
Autorin: Da gibt es nichts außer Staub, Steine und Vulkane.
Die kleine Britta: Aber für wen denn?
Autorin: Für niemanden. Er ist einfach nur da.
Die kleine Britta: Das finde ich aber doof.
Autorin: Leider ist meiner Welt ziemlich egal, wie du sie findest. Die Planeten haben nur den Zweck, sich um sich selbst zu drehen und ihre Bahnen um die Sonne zu ziehen.
Die kleine Britta: Die Sonne ist diese große orangene Kugel?
Autorin: Das ist richtig.
Die kleine Britta: Kann man da denn reingehen?
Autorin: Nein, der Sonne nähert man sich am besten nicht zu sehr. Es handelt sich um einen unfassbar großen Feuerball, der die Planeten zu sich zieht und sie abwechselnd wärmt und abkühlt, je nachdem, wie ihre Oberflächen zu der ihr stehen.
Die kleine Britta: Aber wenn sich das keiner anschauen kann und es dort auch keine Monster gibt, dann kann man sich doch darüber gar keine Geschichten erzählen.
Autorin: Doch! Fremde Welten, haben die Menschheit schon immer fasziniert. Sie beflügeln unsere Fantasie. Gerade die Vorstellung, etwas zu entdecken, das vorher noch nie betrachtet wurde, ist der Stoff vieler Erzählungen. Vielleicht finden wir auch den Gedanken interessant, dass uns etwas Feindliches, Unheimliches herausfordert und eine Umgebung, die nicht für uns gemacht zu sein scheint, gehört dazu. Streng genommen ist eure Außenwelt auch nicht für euch gemacht und einfach nur da, oder?
Die kleine Britta: Aber dort kann man wenigstens in Echt hingehen, auf deine komische Venus anscheinend nicht. Außerdem ist die Außenwelt viel spannender. Die ändert sich ja immer. Zum Beispiel: wenn da, wo du hin willst ein tiefes Meer ist, kann es in der nächsten Phase schon wieder verschwunden sein. Manchmal ist es auch anders herum. Da läufst du auf einen Berg, bekommst nicht mit, dass Arkasta die dunkle Phase verkündet und fällst dann in einen See voller Feuer. Das ist dann wie deine Sonne, nur nicht so kugelig.
Warum fallen die Planeten eigentlich nicht in die Sonne rein?
Autorin: Es gibt eine andere Kraft, die möchte, dass die Planeten in den Weltraum geschleudert werden und die Sonne holt sie wieder zurück.
Die kleine Britta: Eine Zauberkraft.
Autorin: Zauberkraft würde ich das nicht nennen.
Die kleine Britta: Ich will jetzt Schokolade! Und dann will ich wissen, in welcher Kugel du wohnst.
Autorin: Ich wohne nicht IN einer Kugel. Wir wohnen AUF einer Kugel. Aber das erzähle ich dir nächste Woche.






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