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Figureninterview mit Britta Roman

  • Autorenbild: claudia_roman
    claudia_roman
  • 10. Jan. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Mai 2022


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Autorin: Ich bin hoch erfreut, Sie heute hier begrüßen zu dürfen, Frau Roman.


Frau Roman: Kannst Britta sagen. So etepetete bin ich nicht.


Autorin: Mögen Sie sich denn in wenigen Worten vorstellen.


Britta: Maaann! Sach du! Siezen tun mich nur die von der Wohlfahrt. Aus Mitleid nehme ich an. Dabei gibt es nix zu bemitleiden. Ich hab ein aufregendes Wahnsinnsleben.


Autorin: Geht Wohlfahrt und aufregendes Wahnsinnsleben denn zusammen?


Britta: Klar! Nur darf die Wohlfahrt nichts erfahren von mein Beruf. Sonst war’s das mit dem Wahnsinn. Zum Glück hab ich gute Konäktschns. Und den Job mach ich unter der Hand, unabhängig sozusagen.


Autorin: Was machen Sie denn beruflich, wenn ich fragen darf?


Britta:.Ich bin so ein Doppelding: halb Künstlerin, halb Therapeutin. Ich mache Ausdruckskunst mit ´m Body. Körperperformance ohne Klamotten und so. Manchmal bin ich auch die Kummertante oder der Blitzableiter. Gerade, was so gezahlt wird.


Autorin: Und wer kommt zu Ihnen.


Britta: Na, Männers. Männers sind echt praktisch. Wenn man sie um den Finger gewickelt hat und ihnen das Gefühl gibt, sie sind voll der Boss, dann lässt sich eine ganze Menge klar machen. Die haben mir ein Haus gebaut, mitten in der Wildnis. So eine echte Bude, mit verschiedenen Zimmern, einer Einbauküche und unabhängiger Stromversorgung. Sogar ein Klo gibt es. Einer meiner Kunden hat dazu ein riesiges Rohr an die Kanalisation angeschlossen. Sozusagen, als Entschädigung, weil sein Rohr so winzig ist, dass ich fast nix damit anfangen kann.


Autorin: Wie bitte?


Britta: Mann! Das war nen Scherz. Du bist vielleicht ne Spaßbremse.

Jedenfalls ist das mit der Kanalisation ein bisschen illegal, aber letztendlich hat es niemanden gestört. Das mag daran liegen, dass ich mit dem Typen vom Hoch- und Tiefbauamt gebumst hab. Der ist da ein hohes Tier.

Was ist? Hast du was im Hals.


Autorin: Nein, nein! Schon gut. Wohnen Sie dort alleine?


Britta: Ja.


Autorin: Aber Sie haben doch ein Kind.


Britta: Nö.


Autorin: Ähm. Doch!


Britta: Das wüsste ich ja wohl besser. Ich schaffe mir doch kein Blag an. Die sind schlecht fürs Geschäft.


Autorin: Sie sind doch die Mutter von Lars.


Britta: Ach, der! Den hab ich gefunden!


Autorin: Also langsam finde ich es nicht mehr witzig.


Britta: Wieso langsam? Du bist doch schon die ganze Zeit dabei, schlechte Stimmung zu machen.


Autorin: Ich habe etwas dagegen, wenn man Kinder so behandelt.


Britta: Wieso? Ich behandel den kleinen Scheißer total gut. Ich hab ihn voll gern. Der wird es noch mal echt weit bringen, so schlau wie der ist.


Autorin: Aber wieso sagen Sie dann so schlimme Sachen über ihr Kind.


Britta: Weil die Wahrheit sowieso keiner glaubt.


Autorin: Und was ist die Wahrheit?


Britta: Ich hab ihn einer toten Frau aus dem Leib geschnitten.


Autorin: Frau Roman? Ich denke, Sie gehen jetzt besser.


Britta: Wa? Aber das war doch nur n Witz.


Autorin: RAUS!

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