Das Figureninterview diesmal mit einem Gast, den ich so nicht erwartet habe.
- claudia_roman

- 22. Nov. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Nov. 2020
Autorin: Zu behaupten, dass mich unser heutiger Interviewgast überrascht, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts, um diese abgedroschene Floskel zu übernehmen. Ich weiß, wenn ich ehrlich sein soll, gar nicht, was ich fragen soll.
Interviewgast: Sie brauchen nichts fragen. Ich habe Ihnen etwas zu erzählen, etwas äußerst Wichtiges.
Autorin: Aber es ist doch ein Interview!
Ich möchte zumindest erfahren, wie ich Sie anreden soll.
Schließlich unterhalte ich mich nicht so häufig mit einem Käfer.
Käfer: Aber das ist völlig ohne Belang. Wir Dermestidae, so unser wissenschaftlicher Name, legen nicht so viel Wert auf Individualität. Aber wenn Sie mich schon auf meine Gattung ansprechen, wäre es nett, wen Sie das Foto auf Ihrer Website umändern könnten. Darauf ist eine Kellerassel zu sehen. Ich bin ein Speckkäfer. Und bitte, könnten Sie auf Ihren Kaffee achten? Mein Panzer hält zwar einiges aus, aber ich befürchte, dieses Gewicht kann er nicht tragen.
Autorin: Ich lege ihn nicht aus der Hand, keine Sorge.
Es ist kaum zu glauben, dass ich mich gerade mit Ungeziefer unterhalte, das aus dem Rucksack meines letzten Gastes gefallen ist.
Käfer: Nein, nein! Sie missverstehen das. Ich bin nicht aus dem Rucksack gefallen. Ich bin geflogen unter Einsatz meines Lebens.
Zunächst habe ich mich hilfesuchend an die Psychiaterin dieses Freaks gewendet. Leider mit mäßigem Erfolg. Sie sind meine letzte Hoffnung. Und nicht nur meine letzte Hoffnung. Wenn ich es genau betrachte, sind sie die letzte Hoffnung der Menschheit, - ach, was sag ich - des gesamten Planeten, wenn nicht sogar des Universums!
Autorin: Moment. Mit Freak, meinen Sie da Herrn Roman?
Käfer: Wen sonst!
Autorin: Aber meinen Sie nicht, wenn Sie ihn als Freak bezeichnen, dass Sie da einiges ausblenden?
Käfer: Was denn?
Autorin: Herr Roman ist in einer Extremsituation und unter solchen Umständen verhalten sich Menschen selten normgerecht.
Käfer: Das ist keine Extremsituation. In so eine Lage bringt sich nur jemand, der nicht klar bei Verstand ist. Und deshalb muss ich ich Ihnen ganz dringend die Wahrheit sagen, sonst gibt es eine Katastrophe. Also, hören Sie z...
Autorin: Ich höre!
...
...
...
Oh, das tut mir jetzt leid, das mit der Kaffeetasse. Eine alte Gewohnheit, sie beim Zuhören wieder auf den Tisch zu stellen.
Na, wird wohl nicht so wichtig gewesen sein.






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